Weimarer Republik


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Summary zur Dissertation
Thema: Die Beseitigung der Weimarer Republik auf "legalem" Weg: Die Funktion des Antisemitismus in der Agitation der Führungsschicht der DNVP


The paper is intended to document the wish of the leadership of the German National People's Party (DNVP) to mobilise the feeling of anti-Semitic resentment against the Weimar Republic as experienced extensively within the German population. Their plan: Clever manipulation of public opinion by means of anti-Semitism shall serve to have democracy and its representatives looked upon with contempt with a view to prompting the people to vote for an authoritarian regime in favour of democracy in free Reichstag elections. To this end, it was intended to make use of the anti-capitalist and anti- Communist tendencies inherent to modern-day anti-Semitism for the purpose of "enlightening the people". A quotation taken from the "National-political Working Group" of the DNVP will serve to underline just how unconvinced these political actors themselves were of the essence of a policy of anti- Semitism: "Anti-Semitism would be a fine thing if it were to be organised by a capable Jew". Not least with this in mind, even Jews should be admitted into the Party because they were reputed to have special journalistic skills. The first section of the paper offers an overview of various theories on the subject of anti-Semitism with the following part depicting the development of political anti-Semitism within the German Empire. The main section is concerned with the abundance of possibilities in terms of instrumentalisation offered to the enemies of democracy by anti-Semitism, in particular before the backdrop of the complex social crisis which prevailed. The most important sources consulted are: protocols of the "National-political Working Group of the DNVP", the "New Prussian (Cross) Newspaper" ("Neue Preussische [Kreuz-] Zeitung") and the short-hand reports of the Reichstag.

Kurzfassung
Die Arbeit soll den Willen der Führungsschicht der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) dokumentieren, die in weiten Teilen der deutschen Bevölkerung vorhandenen antisemitischen Ressentiments gegen die Weimarer Republik zu mobilisieren. Ihr Plan: Durch geschickte Manipulation der öffentlichen Meinung mittels Antisemitismus sollte die Demokratie und ihre Repräsentanten verächtlich gemacht werden, um die Bevölkerung dazu zu bewegen, bei freien Reichstagswahlen die Demokratie zu Gunsten eines autoritären Regimes abzuwählen. Zu diesem Zweck beabsichtigte man, die dem modernen Antisemitismus inhärenten antikapitalistischen und antikommunistischen Tendenzen zur "Volksaufklärung" zu nutzen. Wie wenig diese politischen Akteure selber von den Inhalten des Antisemitismus überzeugt waren, belegt ein Zitat aus der "Staatspolitischen Arbeitsgemeinschaft" der DNVP: "Der Antisemitismus wäre eine schöne Sache, wenn ein tüchtiger Jude ihn organisierte." Nicht zuletzt zu diesem Zweck sollten sogar Juden in die Partei aufgenommen werden, weil man ihnen besondere journalistische Fähigkeiten nachsagte. Der erste Teil der Arbeit bietet einen Überblick über verschiedene Antisemitismustheorien, der darauf folgende zeigt die Entwicklung des politischen Antisemitismus im deutschen Kaiserreich. Der Hauptteil befasst sich mit der Fülle der Instrumentalisierungsmöglichkeiten, die der Antisemitismus den Feinden der Demokratie besonders vor dem Hintergrund der schweren sozialen Krise bot. Die wichtigsten untersuchten Quellen sind: Protokolle der "Staatspolitischen Arbeitsgemeinschaft der DNVP", die "Neue Preußische (Kreuz)-Zeitung" und die Stenographischen Berichte des Reichstags.

Literaturhinweise