Weimarer Republik


Zurück zur Titelseite oder Zurück zur Homepage

Weiterführende Links

Hans Unterleitner
Karl Gareis
Prof. Magnus Hirschfeld
Kurt Eisner
Gustav Landauer

Weitere Stichworte:
Miesbacher Anzeiger
Völkischer Beobachter

Erläuterungen zur Sitzung Nr. 116,
1. Legislaturperiode


___________________________________________________________________________________________________

Die Zitate Unterleitners anlässlich der Ermordung des bayrischen Landtagsabgeordneten Karl Gareis zeigen, daß wildeste antisemitische Hetze fast ungestraft in den Zeitungen möglich war. Sie zeigt aber auch, mit wem die Konservativen innerhalb der DNVP sich zwecks Ansprache eines größeren Wählerpotentials einließen und wen sie gewillt waren, gegen parlamentarische Angriffe zu verteidigen. Hier taten sich besonders der Vorsitzende Hergt und der Fraktionsvorsitzende Graf Westarp hervor. Beides waren Politiker, die für eine Mitarbeit konservativer Bürger jüdischer Herkunft bzw. Religion in der DNVP eintraten(!).

Im Allgemeinen verwarfen Politiker konservativer Provenienz die Ausfälle des "Radauantisemitismus" oder distanzierten sich - sofern sie sich dazu gezwungen sahen - öffentlich davon. Sie bevorzugten mehr das Aufgreifen und Bedienen der antisemitischen Stereotype durch diskrete Anspielungen in ihren Reden und Texten und gaben damit dem Antisemitismus, wie sie meinten, ein gewisses "Niveau". Auf dieser Ebene, so meinten sie, müsse es auch jüdischen Parteimitgliedern möglich sein, gegen den "jüdischen Geist", von dem die Hälfte der Deutschen befallen sei, (siehe Staatspol. AG der DNVP Teil 2) agitatorisch zu Felde zu ziehen. Ein Konzept, das so, wie gedacht, jedoch nicht aufging

Literaturhinweise

Ulrike Claudia Hoffmann
"Verräter verfallen der Feme!":
Fememorde in Bayern in den zwanziger Jahren (Dissertation)
Hier auch Dobener-Affäre (S.53ff.) und Dobener/ Gareis S. 371ff.