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so möchte ich bemerken, daß auch von Ihrer Seite tagtäglich in der Presse in einer Weise gehetzt
wird, daß, wenn es hierauf ankäme, jeder von uns auf der Rechten täglich einem Attentat ausgesetzt wäre.
(Zuruf bei den Unabhängigen Sozialdemokraten: Dabei werden unsere Leute umgebracht!)
Ich persönlich bedaure nach meinem Naturell diese Leidenschaftlichkeit der politischen Kämpfe, soviel ich dazu beitragen kann,
suche ich sie zu mildern. Aber, daß Sie (zu den Kommunisten) Ursache hätten, uns infernalische Hetze vorzuwerfen, -
dazu müßten Sie erst den Balken aus Ihrem eigenen Auge ziehen.
(Sehr richtig rechts. - Unruhe und Zurufe bei den Vereinigten Kommunisten.)
Präsident: das Wort hat der Herr Abgeordnete Geyer.
Geyer, Abgeordneter: Meine Damen und Herren! 7
Ich habe nur noch einige Bemerkungen gegenüber dem zu machen, was mir persönlich von dem Herrn Abgeordneten Düringer entgegengehalten
worden ist.
7 S.2093D
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Der Herr Abgeordnete Düringer hat gemeint, ich hätte eine politische Rede gehalten, weil ich ja gesagt habe, daß von
Seiten der Parteien der Rechten eine infernalische Hetze gegen Erzberger gerichtet worden sei. Ja, ich bin es
wahrscheinlich nicht allein, der diese Ansicht hegt, sie wird wohl im ganzen Volk verbreitet sein, auch die, daß diese
Hetze von den Parteien der Rechten zu ihren eigenen politischen Zwecken eingerührt worden ist, und daß Sie nun auch den
Reichstag benützen, um diese Hetze weiter fortzusetzen, und den Reichstag benützen wollen, Ihnen die Möglichkeit zu geben,
Erzberger unmöglich zu machen.
(Widerspruch rechts.)
Eine persönliche Hetze aber, wie sie gegen Erzberger gerichtet worden ist, werden Sie, wenn Sie uns noch soviel Vorwürfe machen,
bei uns nicht finden. Unser politischer Kampf gilt der Sache, nicht der Person.
(Sehr wahr! Bei den Vereinigten Kommunisten.)
Bei Ihnen aber richtet sich die Hetze gegen die Person Erzbergers. Das ist der Unterschied. Allerdings auch zu politischen Zwecken
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