Erläuterungen zur Sitzung Nr. 151, 1. Legislaturperiode
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Kommunisten, Linkssozialisten und Deutschnationale in einer seltsamen Allianz, fordern per Anträge die Aufhebung
des Ausnahmezustands, der nach der Ermordung des Abg. Erzbergers verhängt worden war.
Die Politiker der Weimarer Koalition aber befürchten, daß auch noch 3 ½ Monate nach dem Mordanschlag die Erregung in der
Bevölkerung von rechts aber auch von links dazu genutzt werden könnte, Aktionen gegen die parlamentarische Demokratie zu
organisieren, um den latenten Bürgerkriegszustand durch Massenkundgebungen oder Versammlungssprengungen weiter zu verschärfen.
Nebenbei bietet der Redner der DNVP dem Parlament dabei mal wieder eine kleine "Geschichtsnachhilfestunde", da er die aktuelle
Situation in Vergleich setzt zu den Karlsbadener Beschlüssen (1819).
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