1. Reichstag, Weimarer Republik


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Reinhold Wulle (DVFP)
Julius Moses (USPD)

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Ernst Graf zu Reventlow

Erläuterungen und Kommentar zu Reichstagssitzung 302

Die Redeausschnitte belegen zum einen die soziale Misere (Abg. Dr. Moses), die durch den Einmarsch der Franzosen und Belgier ins Ruhrgebiet noch weiter verschärft wird und zum anderen zeigen sie die sozialen Verhältnisse, wie sie durch den Antisemiten und völkischen Rassisten Wulle demagogisch bearbeitet werden. Für alles und jedes ist bei ihm die "jüdische Internationale", gemäß den "Protokollen der Weisen von Zion", verantwortlich. Die Sozialstaatsvorstellungen der neuen Partei (DFVP) entsprach dem, was bereits August Bebel den Sozialismus der dummen Kerls genannt hatte. Ein "Vordenker" in Sachen völkischer Sozialstaatlichkeit war Graf Reventlow mit seinen Schriften.

"Lebhafte Zustimmung bei der Deutschvölkischen Freiheitspartei". Das sind lediglich zwei Abgeordnete. (v. Graefe und Henning). Die Deutschnationalen applaudieren ihren drei Dissidenten offenbar nicht. Dennoch geraten sie hinsichtlich der antisemitischen Agitation unter Zugzwang. Sie werden in den nächsten Debatten belegen müssen, daß auch sie "völkisch" sind, um das Feld nicht Wulle und Genossen zu überlassen.

Literaturhinweise

Der Mythos der jüdischen Weltverschwörung