1. Reichstag, Weimarer Republik


Zurück zur Titelseite oder Zurück zur Homepage

Weiterführende Links

Friedrich Geyer
Georg Ledebour

Weitere Stichworte:
Fememorde

Erläuterungen zur Sitzung Nr. 56, 1. Legislaturperiode

In dieser Sitzung geht es um einen Antrag zur Aufhebung der Immunität des Abgeordneten und ehemaligen Finanzministers Erzberger (Zentrum). Geyer (KPD) gibt seiner Vermutung Ausdruck, daß die von der Rechten - hier besonders Helfferich - konstruierten "Rechtsvergehen" Erzbergers im Amt eine politische Abrechnung sei, die ihn zu Fall bringen solle, es somit sich also nicht um Delikte im strafrechtlichen Sinne handle. Weshalb auch kein Anlaß bestehe, Erzbergers Immunität aufzuheben. Der "Hauptfeind" der Besitzenden, selber ein Bürgerlicher, war durch die Agitation Helfferichs im wahrsten Sinne des Wortes "zum Abschuß freigegeben" worden. Am 26. Januar 1920 war ein Revolverattentat auf ihn verübt worden. Da das Gericht dem Täter, einem Fähnrich, hehre Motive unterstellte, nämlich "echten" Patriotismus, nur mit den falschen Mitteln verfolgt, erhielt er lediglich 18 Monate Gefängnis.

Hierzu auch die 54. Sitzung, Abg. "Helfferich" sowie die 72. Sitzung.

Literaturhinweise